Weihbischof Eberlein besucht Katholische Schule Hochallee

 Weihbischof Eberlein besucht Katholische Schule Hochallee
„Ich bin nicht hier, um nur Nettigkeiten zu hören“, stellte Weihbischof Horst Eberlein gleich zu Beginn seines Besuches in der Katholischen Schule Hochallee mit einem Lächeln klar, „denn eine solche Visitation ist vor allem dazu da, um Sie und Ihre Arbeit wahrzunehmen“.

Und die besondere Wertschätzung und das spürbare Interesse des Gastes an Bildung und Erziehung, an den Alltagssorgen und Glaubensfragen der Pädagogen waren geradezu greifbar. Eberlein nutzte den betont lockeren Austausch während seiner Visitation des Pastoralen Raumes Alster Nord-West mit Schulleiterin Ulrike Wiring und ihrem Kollegium, um Einblick in das schulpastorale Angebot zu erhalten und persönliche Beweggründe für die Berufstätigkeit an einer katholischen Schule zu erfahren.

„Woran macht sich denn für Sie katholische Schule fest? Was prägt Ihr Miteinander hier?“, wollte der Weihbischof wissen. Und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: „Wir gehen anders miteinander um, als es die Kinder möglicherweise sonst in ihrer Freizeit erleben. Wir leben unseren Glauben und zeigen den Jungen und Mädchen immer wieder neu, dass man sich nicht beschimpfen oder schubsen muss, wenn es Auseinandersetzungen gibt, sondern dass man anders miteinander umgehen kann“, betonte Wiring und ergänzte: „In dem Moment, wo wir die Kinder hier entlassen, endet unser Einfluss. Bis dahin wollen wir ein wirklich gutes Fundament für ihren Lebensweg gelegt, ihnen kräftige Wurzeln mitgegeben haben.“

Eberlein dankte für das besondere Engagement und würdigte diesen Erziehungsanspruch: „Ich höre immer wieder, dass das soziale Verhalten unserer Schüler anderen gegenüber gesehen und besonders gelobt wird. Man spürt einfach, dass die Kinder einen Weg hinter sich haben, auf dem genau das eingeübt und gelebt wurde.“

Doch die Lehrerinnen und Lehrer an der Hochallee beließen es nicht allein bei der Vorstellung ihrer Ansprüche und Visionen, sondern forderten zugleich eine zeitgemäße Kinder- und Jugendarbeit von der Kirche ein, „die die jungen Menschen da abholt, wo sie im Leben stehen“. Die Schließungen katholischer Schulen in der Stadt seien in einer Zeit deutlich abnehmender Kirchenbindungen das falsche Zeichen. „Unsere Schulen sind doch gerade die Orte, an denen junge Menschen überhaupt noch mit dem Glauben in Kontakt kommen. Haben wir diese Schulen nicht mehr, verlieren wir den Kontakt zu ihnen“, verdeutlichte Schulleiterin Ulrike Wiring den Standpunkt des Kollegiums – und erinnerte den Gast zugleich an seinen Eingangssatz. Denn für Nettigkeiten allein war Weihbischof Eberlein ja nicht gekommen.

Foto (Christoph Schommer): Visitationsbesuch von Weihbischof Horst Eberlein (l.) an der Katholischen Schule Hochallee mit Schulleiterin Ulrike Wiring und Pfarrer Franz Mecklenfeld (r.).