Schuljahr 2021/22: Mehr als 7.000 Schüler an den katholischen Schulen

Schuljahr 2021/22: Mehr als 7.000 Schüler an den katholischen Schulen

Das Erzbistum Hamburg hat die voraussichtlichen Schülerzahlen für das kommende Schuljahr 2021/22 veröffentlicht. Demnach werden im August 2021 insgesamt 7.050 Schülerinnen und Schüler einen der dann 20 Schulstandorte im Stadtgebiet besuchen. Das sind mehr als 35% der etwa 20.000 Privatschüler in Hamburg. Damit bleibt das Erzbistum der mit Abstand größte freie Schulträger in der Millionenmetropole. Aufgrund der begonnenen Neuaufstellung des katholischen Schulsystems und des eingeleiteten Abbaus von sechs Schulstandorten verringert sich die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler an den katholischen Schulen im Vergleich zum laufenden Schuljahr 2020/21 (7.388) um 338 Kinder und Jugendliche. Ein leichtes Plus gab es hingegen bei den Anmeldezahlen für die Vorschule.

„Mit der Neustrukturierung und Weiterentwicklung des Katholischen Schulsystems mit zukünftig 15 Schulstandorten im Stadtgebiet geht zunächst auch der geplante Abbau von sechs Standorten einher. Das drückt sich in der rückläufigen Gesamtschülerzahl aus“, erklärt Dr. Christopher Haep, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat. „Wir werden die vorgesehenen Investitionen in Schulbau, Sanierung und Modernisierung jetzt zügig vorantreiben, um die katholischen Schulen bestmöglich für die Zukunft aufzustellen“, ergänzt Haep mit Blick auf die umfassende Schulentwicklungsplanung des Erzbistums Hamburg in den nächsten Jahren. Im November 2020 hatte Generalvikar Ansgar Thim den Neubau der Katholischen Sophienschule in Barmbek vorgestellt. Für 17 Millionen Euro soll ab 2022 in unmittelbarer Nähe zum Neubaugebiet Mesterkamp eine dreizügige Grundschule mit Kindertagesstätte entstehen.

Schülerzahlen

Mit 47,9% stellen die Grundschüler_innen auch zukünftig die mit Abstand größte Gruppe im katholischen Schulsystem dar. 3.377 Jungen und Mädchen (2020/21: 3.549) werden dann eine katholische Grundschule im Stadtgebiet besuchen. Zu den größten Einrichtungen werden weiterhin die Katholische Schule Bergedorf (418 Grundschüler) und die Katholische Schule Farmsen (344) sowie die Katharina-von-Siena-Schule in Langenhorn (314) zählen. Einen Anteil von 8,3% an der Gesamtschülerzahl werden die Vorschulen mit insgesamt 586 Kindern verzeichnen – ein Plus von 32 Schüler_innen bzw. 5,8% im Vergleich zum laufenden Schuljahr 2020/21.

An den Stadtteilschulen bzw. Stadtteilschulzweigen werden im kommenden Schuljahr voraussichtlich insgesamt 1.072 Kinder und Jugendliche beschult (2020/21: 1.146). Die geringere Gesamtschülerzahl ergibt sich aus dem laufenden Abbau der Stadtteilschul-Standorte in Harburg, Altona, St. Georg und Barmbek. Mit 317 Schülerinnen und Schülern weist die Katholische Schule St. Paulus in Billstedt auch im kommenden Schuljahr den größten Stadtteilschulzweig im katholischen Schulsystem auf, gefolgt von der Katholische Bonifatiusschule in Wilhelmsburg (307).

Voraussichtlich 2.015 Schülerinnen und Schüler (2020/21: 2.121) werden im kommenden Schuljahr eines der drei katholischen Gymnasien im Stadtgebiet besuchen. Die Sophie-Barat-Schule an der Moorweide wird auch zukünftig mit 926 Schülerinnen und Schülern die größte katholische Schule in Hamburg bleiben, gefolgt von der jesuitisch geprägten Sankt-Ansgar-Schule (837) in Borgfelde. Trotz des Auslaufens des Harburger Niels-Stensen-Gymnasiums bleiben für das kommende Schuljahr Anmeldungen ab Jahrgangsstufe 9 möglich.

Schuljahr 2021/22: Mehr als 7.000 Schüler an den katholischen Schulen

Konfessionalität
Mit durchschnittlich 55% stellen die römisch-katholischen Schülerinnen und Schüler im laufenden Schuljahr die mit Abstand größte konfessionelle Gruppe dar. 19% aller Kinder und Jugendlichen sind evangelisch, 7% orthodox, und 19% gehören einer anderen bzw. keiner Konfession an. „Auch bei bisher religiös fernstehenden Menschen spüren wir ein zunehmendes Interesse an einer schulischen Bildung und Werteerziehung auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes“, erklärt Schulabteilungsleiter Dr. Christopher Haep. „Unser Anspruch ist es, Werte wie Nächstenliebe, Friedfertigkeit, Vergebung und Solidarität im schulischen Alltag spürbar zu leben und weiterzugeben – unabhängig von der Konfessionszugehörigkeit der jungen Menschen“, so Haep. 42 Schulseelsorger_innen und zwei Priester stehen derzeit an den Standorten für die Begleitung junger Menschen bereit. Tage der Orientierung für Siebt- bis Zehntklässler_innen, Besinnungstage im Kloster Nütschau für Lehrerkollegien, Klassengottesdienste und vielfältige schulpastorale Initiativen sowie verpflichtender Religionsunterricht in allen Jahrgängen gehören – in pandemiefreien Zeiten – ganz selbstverständlich zum Angebot katholischer Schulen in Hamburg.

Internationalität

Schülerinnen und Schüler an den Schulen des Erzbistums Hamburg spiegeln zudem die Internationalität der Hansestadt wider: Im laufenden Schuljahr werden Kinder und Jugendliche aus insgesamt 85 Nationen unterrichtet. Zu den größten muttersprachlichen Gruppen zählen Spanisch, Portugiesisch, Englisch, Polnisch, Russisch, Kroatisch und Twi (Ghana). „Die Internationalität unserer Schülerschaft ist ein besonderes Markenzeichen unserer Schulstandorte. Der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund an den katholischen Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien übertrifft den der staatlichen Schulen bei weitem. Das zeigt, welche Integrationsarbeit die katholischen Schulen in Hamburg leisten“, erklärt Haep mit Blick auf eine Senatsantwort zum Migrationshintergrund von Kindern und Jugendlichen an Hamburger Schulen.*

Verhältnis verbeamtete und angestellte Lehrkräfte

Im katholischen Schulsystem sind insgesamt 842 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an derzeit 21 Schulstandorten in allen Hamburger Bezirken tätig, davon 557 Lehrkräfte. 76% dieser Lehrkräfte sind verbeamtet (426), 24% sind angestellt (131). Auch aufgrund der großen Zahl an Grundschulen ist eine Mehrheit der Lehrkäfte an den Standorten weiblich (76,5%), ein knappes Viertel ist männlich (23,5%).

* Schriftliche Kleine Anfrage vom 11.06.2020 und Antwort des Senats – Drucksache 22/529 – vom 19.06.2020