Rabe begrüßt „Seit an Seit“ bei Schulinspektion

Rabe begrüßt „Seit an Seit“ bei SchulinspektionDie Nachfrage nach einem Schulplatz übertrifft das Angebot an vielen katholischen Schulstandorten in der Hansestadt seit langem. Eltern erwarten eine besondere Bildungsqualität, Werteerziehung und Gemeinschaft an konfessionellen Privatschulen. Doch wie steht es wirklich um methodisch-didaktisches Handeln, um Unterrichtsorganisation, Schulentwicklung und Schulkultur?

Gemeinsam mit Hamburgs Schulsenator Ties Rabe und Generalvikar Ansgar Thim diskutierten mehr als 70 Inspektoren, Schulleiter und Wissenschaftler aus Hamburg und Ostdeutschland die Ergebnisse einer ersten umfassenden konfessionellen Privatschul-Untersuchung. „Ich bin sehr dankbar, dass sich unsere Kirche mit ihren Schulen frühzeitig der so wichtigen Qualitätsdebatte gestellt hat“, erklärte Thim mit Blick auf den Start der Schulinspektion im Jahr 2011. „Unsere Schulen haben einen großen Anteil an der Wertevermittlung in unserer Gesellschaft“, so Thim. Ziel müsse es sein, die Lernqualität weiterhin beständig zu steigern. „Wir wollen immer mit an der Spitze stehen. Lassen Sie uns um die bestmögliche Bildung und Erziehung ringen“, erklärte der Generalvikar. Pisa habe Schwung gebracht und Pisa bleibe eine Verpflichtung, so Thim.

Schulsenator Ties Rabe dankte den katholischen Schulen , die seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil der Hamburger Schullandschaft seien. „Wir wissen Sie an unserer Seite, wenn es darum geht, allen Schülerinnen und Schülern in Hamburg ein gutes Schulangebot zu machen“, sagte Rabe. Auch bei der Schulinspektion gebe es nun ein „Seit an Seit“ von Stadt und Erzbistum Hamburg. „Ich ärgere mich fast ein wenig, dass ich sie nicht erfunden habe“, blickte Rabe mit einem Lächeln auf die Einführung der Inspektion an den Hamburger Schulen durch die damalige CDU-Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig. „Das ist eine große und wichtige Aufgabe, der wir uns gemeinsam stellen“, so Rabe. Es gehe darum, mögliche Verbesserungsprozesse aufzuzeigen und konstruktive Veränderungen vorzunehmen. „Wir haben gute Erfahrungen mit unserer Feedback-Kultur gemacht“, erklärte der Schulsenator mit Blick auf die Auswertungen der Untersuchungen und ergänzte: „Die wahre Kraft schlummert in den Schulen selbst.“

Vor sechs Jahren suchte das Erzbistum Hamburg – der mit Abstand größter freier Schulträger in der Millionenmetropole – den Schulterschluss mit den Bistümern Erfurt, Magdeburg, Dresden-Meißen sowie mit der für Mecklenburg und Schleswig-Holstein zuständigen Bernostiftung, um als Gemeinsame Katholische Schulinspektion (GKSI) für die insgesamt 41 katholischen Schulen im Norden und Osten Deutschlands ein eigenständiges Evaluationsverfahren zur Qualitätsprüfung aufzubauen. Das methodische Konzept der Schulinspektion wurde im Wesentlichen vom Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung übernommen und durch eigene Qualitätskriterien ergänzt. So galt es beispielsweise das „katholische Proprium“, wie schulpastorale Initiativen, systematisch zu beleuchten und zu bewerten. Die fünf Schulträger bildeten in den vergangenen Jahren insgesamt 35 Lehrkräfte zu Inspektoren aus – langjährig bewährte Praktiker, die in Teams Schulen anderer Schulträger evaluierten.

Wichtige Ergebnisse der Schul-Untersuchungen stellte Prof. Norbert Sommer von der Universität Osnabrück vor. Demnach wird u.a. das Unterrichts- und Schulklima an konfessionellen Schulen als „besonders stark“ bewertet. Die strategische Schulentwicklung, so die Analyse, ist an Grundschulen noch ausgeprägter als an weiterführenden Schulen. Eltern heben in besonderem Maße die hohe Einsatzbereitschaft der Lehrer und Erzieher hervor. Für eine Überraschung sorgten die Stadtteilschulen: Sie können sich im Bereich der Unterrichtsstrukturierung auf hohem Niveau mit den Gymnasien messen. Besonders positiv – „überdurchschnittlich“ – wird das Schulleitungshandeln bewertet. „Wir werden uns auf diesen wirklich guten Ergebnissen nicht ausruhen, sondern gemeinsam die Prozesse zur Optimierung des Unterrichts weiter vorantreiben“, versprach Dr. Christopher Haep, Abteilungsleiter Schule und Hochschule. Die Analyseergebnisse seien dafür eine hervorragende Grundlage. Die nächste Inspektionsrunde „GKSI 2.0“ startet im Jahr 2018 und soll 2023 abgeschlossen sein. Erstmals werden dann die katholischen Schulen im Erzbistum Berlin dabei sein.

Foto zur freien Verwendung (Foto: Christoph Schommer)
Dr. Christopher Haep (Abteilungsleitung Schule und Hochschule), Schulsenator Ties Rabe, Generalvikar Ansgar Thim

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